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Torische Gleitsichtkontaktlinsen oder Gleitsichtlinsen bei Hornhautverkrümmung

Kontaktlinsen und Hornhautverkrümmung — das passt nicht zusammen!
Das war lange Zeit die landläufige Meinung.

„Menschen mit Hornhautverkrümmungen können nur harte Kontaktlinsen tragen!“

Oder: „Bei meiner Hornhautverkrümmung kann ich keine weichen Kontaktlinsen tragen!“

Solche Sprüche lassen den Verbraucher in der Lebensmitte gar nicht erst über eine Linse nachdenken, die für alle Entfernungen konzipiert ist. Wenn es denn schon keine Linsen für Menschen mit Hornhautverkrümmung geben soll, dann erst recht nicht, wenn ich auch noch Gleitsicht brauche. — Thema erledigt.

Das war einmal und entspricht keineswegs den neuesten Standards.

Sehr wohl kann man Hornhautverkrümmungen mit Kontaktlinsen versorgen. Selbstverständlich auch mit weichen Linsen. Und als Gleitsichtvarianten gibt es sie auch längst.

"Wie funktionieren diese Linsen und wie ist deren Aufbau?", fragt sich manch ein Kunde.

Wir wollen es Ihnen hier kurz erklären:

Zunächst kümmern wir uns um die Hornhautverkrümmung. Was ist das eigentlich?

Wenn man sich das menschliche Auge von der Seite anschaut, sehen wir bei unserem Gegenüber eine gläserne Kuppel, die vor dem Farbigen (Iris) in unserem Auge sichtbar wird. Das ist die menschliche Hornhaut.

Im Idealfall sind alle Meridiane gleich gewölbt. Ähnlich einem Fußball, der prall aufgepumpt ist. Dadurch wird der Fußball rund.

Wenn ich aber den Fußball einige Wochen in der 
Garage liegen lasse, dann verliert er etwas Luft. Ich kann jetzt mit meiner Handkante eine Beule in den Fußball drücken und diese bleibt sichtbar.

 

Das heißt, der Ball hat jetzt an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Wölbungen.

Ein ähnliches Bild kann sich bei einem
menschlichen Auge zeigen. Wenn die Oberfläche eine solche „Beule“ hat und es sind nicht alle Meridiane gleich gewölbt, dann sprechen hier von einer Hornhautverkrümmung. Siehe Grafik:

"Wir finden, dass ist aller Mühen und Kosten wert."

In solchem Fall wählt man eine weiche Kontaktlinse, deren Rückfläche sich, mittels Ballast und besondere Schleiftechniken, in die „Beule“ hineinlegt und den Fehler zunächst nicht korrigiert.

Erst durch das Anbringen der Korrektur dieses „Geländefehlers“ auf die Vorderfläche der Linse entsteht eine Optik für das Auge, die den Fehler kompensiert.

 

Die Linse hat einen Durchmesser von ca. 14 mm. Im Zentrum der Linse befindet sich meist eine kreisrunde Zone für die Nähe. Daran anschließend, finden sich weitere kreisrunde Zonen für verschiedene Entfernungen. Siehe Grafik. 

Je nach Hersteller und Pupillendurchmesser können die Systeme durchaus unterschiedliche Zonendurchmesser haben. Das muss dann auf die jeweiligen, individuellen Gegebenheiten des Linsenträgers abgestimmt werden.

Ebenso ist es 
möglich, in der Mitte eine Fernzone anzubringen. Auch hier sind die individuellen Wünsche des Kontaktlinsenträgers und die zu erfüllenden Anforderungen entscheidend für die Auswahl der Linse.

Durch diese Anordnung werden auf der Netzhaut des Auges alle Entfernungen gleichzeitig abgebildet.

Das Hirn selektiert und wählt die Bilder aus, die am meisten Sinn machen und die jeweilige Sehaufgabe am besten erfüllen.

Die anderen Bilder, die gerade nicht interessant sind, werden vom Hirn solange unterdrückt.

Die Anpassung solcher Kontaktlinsen ist komplex. Der Kunde und der Anpasser sind das Kompetenzteam, welches gemeinsam die Linse erarbeitet.

Das nimmt auf beiden Seiten Zeit in Anspruch. Natürlich verursacht die Anpassung solcher Linsen auch Kosten. Oft
sind dies Gründe dafür, dass die Existenz solcher Linsen nicht kommuniziert wird.

Bei genauerer Betrachtung geben wir unseren Kunden ein Stück Jugend zurück. Kontaktlinsen sind ein Stück Freiheit und Lebensqualität.

Sie erhalten einen hohen Nutzen für einen überschaubaren Kostenbeitrag und wir haben einen Kunden glücklich gemacht.

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