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Gleitsichtkontaktlinse - die Alternative ab 40!

Wenn das Licht oft schlecht ist, alle so klein schreiben oder die Arme zu kurz werden.

In der Nähe von 40 Lebensjahren lässt die Fähigkeit des menschlichen Auges, sich auf das Sehen in der Nähe einzustellen, wie ein Zoomobjektiv, sukzessive nach.


Schwacher Trost — Es erwischt uns alle!

Die Lösung ist eine Gleitsichtbrille oder auch eine Gleitsichtkontaktlinse.

Beide Lösungen unterscheiden sich wesentlich.

Mit einer Gleitsichtbrille kann in jeder beliebigen Entfernung scharf gesehen werden. Einzig durch Änderung der Kopf- und Körperhaltung werden vom Augenpaar die Zonen im Glas aufgesucht, die für die jeweilige Sehaufgabe zuständig sind.

Zum Weitsehen schaue ich durch den oberen Bereich des Glases und zum Nahsehen durch den unteren Teil des Glases. Wenn ich eine Entfernung zwischen weit weg und ganz nah sehen möchte, dann schaue ich durch die mittleren Bereiche des Brillenglases.

Die Nah- und Zwischenzonen sind in der Breite nur eingeschränkt nutzbar. Das heißt, wenn Sie eine Tageszeitung aufschlagen, dann haben Sie ca. 1 Quadratmeter Zeitung vor Augen.

Wenn die seitlichen Begrenzungen, die das Glas vorgibt, ins Blickfeld geraten, dann bewegen wir zwangsweise den Kopf und folgen der Zeile nach. Mit einer reinen Lesebrille können Sie durch seitliche Blickbewegungen, ohne Kopf- und Körperhaltungsänderungen uneingeschränkt fast die gesamte Breite der Zeitungsseite erfassen.

Millionen Menschen haben sich damit arrangiert und keiner spricht mehr darüber. Die Gleitsichtbrille ist für viele Menschen zum alltäglichen Begleiter mit großer Akzeptanz geworden.

Eine Sondersituation stellt immer noch der Treppengang dar. Wenn wir eine Treppe, Stufe oder einen Bürgersteig hinauf-oder hinuntergehen, schauen wir von Kindesbeinen an einmal reflektorisch nach unten, wenn die Treppe in die Nähe kommt.

Das Auge gibt dem Hirn die Information, dass da eine Treppe oder Stufe kommt und das Hirn berechnet, noch während wir auf die Stufe zugehen, wie die Muskeln gleich den Fuß heben müssen. Wir steigen dabei nicht auf die Stufe, als wäre sie einen halben Meter hoch und wir treten auch nicht gegen die Stufe, sondern schieben unseren Fuß elegant im Abstand von wenigen Zentimetern auf die Stufe.

"Die Natur ist genial!"

Die Nutzer von Gleitsichtbrillen rutschen bei ihrem reflektorischen Blick zur Treppe allerdings in die unteren Zonen des Glases, die für kurze Abstände zuständig sind. Die Treppe ist aber weiter weg, als das Glas in diesem Augenblick scharf abbildet. Stolpern oder falsche Einschätzung der Stufenabstände kann die folgenschwere Konsequenz sein.

 

Ganz anders die Gleitsichtkontaktlinse.

 

Kaum vorstellbar, dass man in einer Kontaktlinse mit einem Durchmesser von ca. 14 Millimetern unterschiedliche Optiken für verschiedene Entfernungen in gleicher Weise unterbringen kann.

 

In der Tat geht man bei der Gleitsichtlinse einen anderen Weg.

 

Hier werden in ringförmiger Anordnung Optiken für verschiedenste Entfernungen angebracht. Die Abstufungen sind so unvorstellbar gering, dass man sie weder sehen, noch auf dem Auge spüren kann.

 

Somit werden nicht in unterschiedlichen Segmenten oder Zonen verschiedene Zuständigkeiten erzeugt sondern dem Hirn simultan, also gleichzeitig, alle Entfernungen angeboten.

 

Wir sehen alle Bilder, die die Linse erzeugt, gleichzeitig und selektieren die Bilder im Hirn nach Prioritäten. Die Bilder, die der vom Hirn vergebenen Sehaufgabe am meisten entsprechen, werden gesehen und die Bilder, die für die vergebene Sehaufgabe keinen Sinn machen, werden unterdrückt.

 

Nach einer Eingewöhnungszeit funktioniert das überraschend gut.

 

Die Einschränkungen, wie bei einer Gleitsichtbrille mit beschränkten Blickfelder zur Seite oder unangenehme Haltungen am Computer sind dem Gleitsichtlinsenträger fremd.

 

Dennoch sei hier nicht verschwiegen, dass es auch bei der Gleitsichtlinse einige Besonderheiten gibt.

 

Mit der Gleitsichtlinse können wir Ihnen ein Stück Jugend zurückgeben, aber nicht die Uhr zurückdrehen.

Wer kann Gleitsichtlinsen nutzen?

Jeder!

Es gibt solche Linsen in jedweder Form und für alle Fehlsichtigkeiten.

Als Ein-Tageslinse für den „Ab- und- Zu“- Einsatz oder als Monatslinse.

Es gibt sie außerdem auch als „harte“ Linse. Wobei diese Linsen heute gar nicht mehr so hart sind und nach einer Eingewöhnungszeit eine sehr gute Verträglichkeit haben.

Egal ob Sie weitsichtig oder kurzsichtig sind, eine Hornhautverkrümmung haben oder nur bei Bedarf zur Lesebrille greifen. So wird das Gleitsichtalter unsichtbar.

Was kosten Gleitsichtlinsen?

  • Tageslinsen kosten ca. EURO 2,50 bis EURO 3,- pro Linsenpaar

  • Monatslinsen kosten inkl. Pflegemittel ca. EURO 1,50 am Tag

  • „harte“ Linsen inkl. Pflegemittel kosten ca. EURO 1,20 am Tag

  • Linsen für Hornhautverkrümmungen verursachen inkl. Pflege, Kosten von ca. EURO 2,10 pro Tag.

Die Kosten sind abhängig vom Typ der Linse und der zu versorgenden Fehlsichtigkeit.

Hinzu kommen einmalige Kosten für die Anpassberatung und die Bestimmung der Parameter. Hier werden sehr umfangreiche Messungen durchgeführt, protokolliert und ausgewertet, um die Linse, die zur Anwendung kommt, berechnen zu können.

Wie läuft eine Anpassung ab?

Zum Anpasstermin bringen Sie ca. 1 bis 1,5 Stunden Zeit mit. In diesem Termin werden alle relevanten Informationen wie Sehwerte, Hornhautdurchmesser, Pupillenreflex bei verschiedenen Beleuchtungen, Beschaffenheit der Oberfläche des Auges und des Tränenfilms ermittelt.

 

Die erste Probelinse wird Ihnen vom Anpasser aufgesetzt. Es erfolgt eine erste Sitzkontrolle, sowie eine Prüfung der Sehleistung und Verträglichkeit.

 

Dann werden Sie eingewiesen in die Handhabung und Pflege.

 

Der Anpasser sollte ein gut bestücktes Lager mit Anpasslinsen haben, damit nicht unnötig Zeit verloren geht und die Linsen immer wieder bestellt werden müssen. Ausnahme sind hier harte Linsen oder Linsen für spezielle Hornhautverkrümmungen. Diese müssen jeweils individuell angefertigt werden.

 

Regelmäßige Nachkontrollen in den ersten Wochen und ein ausreichender Zeitraum, in dem die Linsen getestet werden können, sollten selbstverständlich sein. Erfahrungsgemäß sind acht Wochen ein angemessener Zeitraum, um mit dem Anpasser die „richtige“ Linse zu erarbeiten.

Wer passt Gleitsicht-Kontaktlinsen an?

Hier sollten Sie besonderen Wert auf einen erfahrenen Anpasser legen. Es reicht nicht, Gleitsichtkontaktlinsen im Programm zu haben oder ab und zu welche zu verkaufen. Hier muss man sich wirklich auskennen und die Besonderheiten und unterschiedlichsten Spezifikationen der einzelnen Linsentypen genau verstehen.

 

Ebenso wichtig ist der Dialog mit dem Kunden und die genaue Analyse der Beobachtungen, von denen der Kunde berichtet. Nur auf diese Weise ist eine zielgerichtete Anpassung mit entsprechendem Anpasserfolg möglich.

 

Mit gleitsichtigem Gruß

Gerd Ohren Ohren Der Augenoptiker

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